Museum der abwesenden Bilder

 Die Idee
 Gründer, Freunde und Förderer
 Sammlungen und Ausstellungen
    Sein und Schein
    Phantasie und Traum
    Anwesenheit Leere
    Meinungsträger
    Klangwelten "Wer nicht
    sehen will darf hören"

 Information und Theoriediskurs
 Archiv
 Café International
 Aktuelles

 zurück zur Startseite




Die Konzeption

Ein Museum der abwesenden Bilder in der Bildungsinstitution Schule ist Metapher für differente sich jedoch vernetzende Syteme. Dieses sind kommunikative Systeme, interaktive Systeme, also Systeme, die Lernorganisation und Bildung möglich machen. Gleichzeitig bietet solch eine Einrichtung die Chance, die Unterhaltung, das Vergnügen bei Anbietern und Nutzern nicht zu kurz kommen zu lassen. Es wird ein andersartiges Interesse geweckt, nicht Informationen werden einseitig erschlossen, sondern Lernen und Erleben werden interaktiv vielschichtig ermöglicht.
Das besondere Dilemma, Bildung des Menschen nicht nur auf den Geist, sondern auch auf die Seele zu beziehen, also aesthetisches Erlebnis ebenso zu berücksichtigen und Wissensvermittlung dabei nicht zu vernachlässigen, betrifft, bezogen auf die Vermittlung von Bildungsinhalten, beide Institutionen, die Schule und das Museum.
Museen gelten als advocates of visual literacy, was bedeutet, Verfechter oder Fürsprecher einer Bildsprache respektive der Fähigkeit, visuelle Ausdrucksformen zu lesen und zu (be-)schreiben. Wie bei einer Sprache ist es auch bei der Bild- oder visuellen Sprache wichtig, nicht nur Wissen über sie zu akquirieren, eine Grammatik zu entwickeln, sondern auch ein Sprachgefühl entstehen zu lassen. Die Wissensvermittlung zielt primär auf die Ratio und das Gedächtnis, das aesthetische Erleben spielt sich auf einer gefühlsmäßigen Ebene ab. Dabei wird individuelles Empfinden und das Vorstellungsvermögen angesprochen.
Durch die Betrachtung von Kunstwerken ist eine sinnliche Erfahrung stimuliert, die sich auf der affektiven Ebene abspielt. Da dieser Vorgang emotional ist, spricht er Bauch und Herz an. Es wird eine Bewußtseinslage gefördert, die Genuß und Freude erzeugt.
In einer Zeit der visuellen Eindrücke sollte es ein besonderes Anliegen der Bildungssysteme sein, Kunstwerke der Bildenden Kunst, besonders auch zeitgenössische Medienkunst ähnlich Werken der Musik oder anderer Künste "lesen" zu können, ihre Botschaften zu begreifen, um auch dadurch interaktiver Handelnder werden zu können, als gestaltender Botschafter kommunizieren zu können.
Das Museum der abwesenden Bilder bietet Raum und Möglichkeiten der Orientierung, des Erlebens, indem seine Besucher, Schüler, Lehrer und Gäste interagieren können.
Das abwesende Bild kann auch als Metapher betrachtet werden. Abwesende Bilder können auf einer Metaebene entstehen, beispielsweise bei der Betrachtung eines Medienkunstwerkes. Kunst kennt die Bereitschaft, Symbole höher zu bewerten als Fakten und sie in ihrer semantischen Offenheit kreativ mit Deutung zu erfüllen. Mittels reflexiver Prozesse läßt sie Wirklichkeit komplexer wahrnehmen lernen.
Die Installation "Flugzeug" des Medienkünstlers Klaus vom Bruch wählten wir deshalb als Beispiel. Sprache, Symbole, Ziffern und Objekte, sie alle können Bilder entstehen lassen. Wir arbeiteten deshalb mit diesen Mitteln. Daraus entstanden "Meinungsbilder", "Klangbilder", "Abbilder" usw.
Fächerübergreifend, interdisziplinär lassen sich Zwischenräume artikulieren, Unsichtbares wird sichtbar. Allegorien der Absenz lassen sich thematisieren. Absenz meint das, was "auffindbar" ist und das, was verschwindet, zu "verschmerzen" ist. Die Technik, die Natur, die Kunst und Kultur, die Sprachwissenschaft liefern dafür viele Beispiele. Das Museum der abwesenden Bilder mit seinen Abteilungen

bietet die Möglichkeit, sich Information und Wissen kreativ, fantasievoll zu erarbeiten, neue Medien interaktiv zu nutzen und dabei Spass zu haben.

© Ursula Schöpper, Kulturmanagerin