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Vermittlung von Medienkompetenz durch Schule

Vermittlung von Medienkompetenz durch Schule fordert:

  • instrumentelle Rationalität, die Wissen und Erkenntnis produziert.

  • reflexive Rationalität, die nach Voraussetzungen der verstandesmäßigen Erkenntnis und den begründbaren Zielen der Anwendung von Wissen und Erkenntnis fragt.
  • einen moralisch, sozialen Anspruch, der die Möglichkeit der instrumentellen Rationalität auf humane Zwecke bezieht.
  • Wahrnehmung der ästhetischen Dimension, ein kognitives Begreifen und ästhetisches Erfassen.
  • erlebte Erkenntnis und erfahrene Kommunikation. Sinnvolles Handeln setzt sinnliche Erfahrung voraus.
  • Entscheidungskompetenz als Voraussetzung einer kreativen Kommunikation.
  • Begreifen der neuen Medien als funktionale Ordnungssysteme und kommunikativer Systeme kultureller Sinnbildung.


Fördern und Einüben von Schlüsselqualifikationen zum Erwerb von Medienkompetenz

Der Mensch ist ein ganzheitlich organisiertes Wesen und benötigt zu seiner Orientierung in Umwelt Medienkompetenz. Eigene Schlüsselqualifikationen sollten sein:

  • Selbständigkeit als ein eigenständiges Handeln ohne Vorgaben, die Fähigkeit, selbst Ziele zu setzen, entsprechend zu handeln und das Ergebnis zu kontrollieren.
  • Teamfähigkeit, eine gemeinsam gestellte Aufgabe, arbeitsteilig zu lösen, zu gestalten und zu überprüfen.
  • Verantwortungsbereitschaft und Entscheidungskompetenz, die Fähigkeit zu differenzieren im Vergleich, zu wählen, für die gewählte Aufgabe und ihre Folgen einzustehen, sich bekennen und Transparenz herzustellen zu dem, was man getan, respektive unterlassen hat.
  • Kompetenz des sozialen Handelns, die Fähigkeit der Kooperation, des autonomen Handelns, der Konfliktfähigkeit, der Überzeugungsfähigkeit, die Fähigkeit, für eigene Ideen, Problemlösungen und Initiativen begeistern zu können.
  • Kommunikationsfähigkeit, Verhandlungsgeschick, die Fähigkeit des aktiven Zuhörens und des sich Verständlichmachens.
  • Transferfähigkeit, theoretische Einsichten, visionäre Ideen in praktisches Handeln umsetzen und gleichzeitig Möglichkeiten und Grenzen einer Anwendung erkennen können.
  • Problemlösungskompetenz, eine Fähigkeit, die offene Fragen analysiert, Lösungsvorschläge entwickelt, abwägt, sich für eine Lösung entscheidet, diese praktisch umsetzt und das Ergebnis reflektiert, überprüft, gegebenenfalls modifiziert.
  • Flexibilität, die Fähigkeit, sich auf wechselnde Voraussetzungen einzustellen und sein Handeln darauf zu beziehen.
Weitere Qualifikationen, beispielsweise Kreativität, wären möglich.


Erkennen der Ästhetisierung von Lebenswelt als Schlüssel zum Verständnis sozialer Welten

Ein Schlüssel zum Verständnis der sozialen Welt der Gegenwart ist auch das Erkennen der Ästhetisierung der Lebenswelt, Alltagsästhetisierung allein in dem Sinn eines qualitativen Bedeutungszuwachses von Sinnenorientierung, einer Wahrnehmungszentrierung, Bildlichkeit, im Gegensatz zu Sprachlichkeit, nicht bezogen auf die Bedeutungsebenen Kunst oder Kunsttheorie. Analysen der Alltagsästhetik zeigen eine auf vordergründige Effekte bedachte Eindrucksinszenierung, die sinnliche Erfahrung eher verhindert, da dies eine innere Verbindung von authentischer Sinnlichkeit und reflexiver Rationalität voraussetzt.

Wenn die Bildwelten, beispielsweise die des Fernsehens, mehr und mehr die Informationsgewohnheiten des Menschen bestimmen, sie mehr in der Form ihrer unterhaltsamen, kontextlosen Bildlichkeit als Paradigma der Wahrnehmung und des Verständnisses der Welt in Erscheinung treten, so wird Sinneswahrnehmung der bildlichen Repräsentation zur Sinnwahrnehmung von Welt. Risiken der Blendung, der Manipulation, der Manifestation von Unmündigkeit sind dadurch vorprogrammiert. Dieser Stil der visuellen Eindrücklichkeit verdrängt diskursive Erfahrung von Welt, rationale Verständigung und kritische Diskurse der sozialen Erfahrung und Verständigung. Der Eindruck ist Ausdruck, nicht das Argument zählt, das Programm ist ein Potpourrie kontextgereinigter Seheindrücke. Damit nicht Sprache und Denken durch Wahrnehmung vernachlässigt werden, gilt es Geschichten und Zusammenhänge herzustellen, die Differenzierungsleistungen und Erörterungen ermöglichen. Damit Lebenswelt als eine Welt der Vielfalt von Wirklichkeiten mündig erfahren werden kann, ist eben auch Vermittlung von Medienkompetenz durch Schule unverzichtbar.


© Ursula Schöpper, Kulturmanagerin
E-Mail: schoepper@kuc.bn.shuttle.de