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white out room

Wo bin ich, und weshalb sehe ich nichts?

Lösung:

Ich bin im Whiteout Raum der Ausstellung "Arktis - Antarktis" und "erlebe" gerade das Naturphänomen, orientierungslos in einer gleichförmig weißen Welt zu sein.

"Angenommen, man steht unter einer geschlossenen Wolkendecke, die zwar dick genug ist, um die Sonne zu verhüllen, aber doch nicht so dicht, daß sie den überwiegenden Teil des Lichtes daran hindert, bis zum Boden durchzudringen. Das Sonnenlicht, das von oben auf diese Wolkenschicht auftrifft, wird teilweise nach oben reflektiert, aber ein Großteil wird an den zahllosen kleinen Wassertöpfchen und Eiskristallen gestreut und gelangt durch die Wolkenschicht nach unten. Wenn nun die Erdoberfläche mit Schnee bedeckt ist, wird der größte Teil dieses Lichtes wieder nach oben zur Wolkendecke hin gestreut. Auch von diesem Licht wird wieder ein Teil von den Wolken zurück zur schneebedeckten Erde reflektiert und von dort wiederum nach oben zur Wolkendecke.

Durch diese vielfachen Reflexionen zwischen dem schneebedecktem Erdboden und und der Wolkendecke wird das Licht schließlich gänzlich diffus und kommt aus allen Richtungen zugleich. Die Folge ist, daß Schneeverwehungen oder Vertiefungen im Schnee keine Schatten mehr werfen. Polarreisende berichten immer wieder, daß sie in der gestaltlosen Schneewüste wie blind gegen Eisblöcke gelaufen oder in unsichtbare Abgründe gestürzt sind. Wenn das Licht aus allen Richtungen gleichzeitig kommt, verschwindet auch der Horizont, und man hat keinen sichtbaren Anhaltspunkt dafür, wo Oben und Unten ist. Es gibt Menschen, die dieser Verlust der visuellen Orientierung so hilflos macht, daß sie in einem Whiteout nicht einmal mehr aufrecht stehen können. Eine unglaubliche Erfahrung!"

Quelle: Robert Greenler, Katalog Arktis - Antarktis, S. 238/239




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